„Es gibt eine Menge wütender Leute da draußen und ich denke, dass Straßenrowdytum nur eines der Symptome ist, die aufzeigen, in welcher Art von Gesellschaft wir leben – sich nicht mit Meinungsverschiedenheiten auseinandersetzen zu können und sich stattdessen auf eine Art und Weise zu unterhalten, die höflich und produktiv bleibt“, Derrick Borte.
Schon wieder verschlafen. Schon wieder zu spät. Rachel muss sich beeilen. Zuerst muss Sohn Kyle in die Schule gebracht werden und dann ist da noch diese wichtige Klientin. Schon beim letzten Mal war Rachel zu spät. Um nicht zu spät zu kommen, fährt sie über den Highway, obwohl Kyle vor dem Stau gewarnt hatte. Ein Telefonat mit der Klientin später, hat sie nun auch diese Kundin verloren. Sichtlich genervt und niedergeschlagen nähert sie sich einer Ampel-Kreuzung und reiht sich hinter einem großen Pick-up ein. Die Ampel schaltet auf Grün um. Aber der Typ fährt nicht. Die Stimmung droht nun endgültig zu kippen. Erst dieses Telefonat, bei dem Rachel erfuhr, dass ihr zukünftiger Ex-Mann das Haus haben will, dann die Kundin, die nicht mal 20 Minuten warten konnte, und nun dieser Blödmann, der an der grünen Ampel nicht losfahren will. Das geht so nicht.
Wild entschlossen, es dieser Schlafmütze zu zeigen, drückt Rachel mehrfach auf die Hupe. Trotzdem bewegt er sich nicht. Jetzt hat Rachel endgültig die Nase voll und überholt den Kerl wild hupend auf der rechten Seite. An der nächsten Ampel will sie der Mann zur Rede stellen und verlangt eine Entschuldigung. Rachel, immer noch wütend und enttäuscht, sieht das gar nicht ein. Und so kommt es, wie es kommen muss.
Der Mann wird immer wütender, ein Wort folgt dem nächsten. Und der schlimmste Tag in Rachels Leben nimmt einen sehr grausamen Verlauf, den nicht alle überleben werden. Der Mann ist unberechenbar und hat nichts mehr zu verlieren.
UNHINGED ist eine tiefgreifende gesellschaftliche Kritik an unserem zuweilen viel zu schnellen Leben. Er ermahnt uns, auch mal innezuhalten und sich umzuschauen. Russell Crowe ist „Der Mann“. Ein Mann ohne Lebensinhalt, ein anonymer Mann. Jeder könnte „Der Mann“ sein, dem wir besser nicht begegnen sollten. Und doch stürzen wir uns jeden Tag aufs Neue in das Verkehrsgetümmel und schieben unser blechernes Pferd durch eine metallische Lawine zu unserem Ziel. Unterwegs werden wir von klingelnden Handys, schreienden Kindern, rotgrünblinden Autofahrern, die sich an der Ampel ein Wettrennen mit dem gelben Licht liefern, und anderen verkehrsbedingten Totalausfällen abgelenkt.
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